Endlich ist es wieder soweit – die Sommerbergsaison 2025!
Doch die Wetteraussichten waren alles andere als gebührend. Aber zumindest war unser Hüttenwirt zuversichtlich und ließ dabei auch gleich seinen Unmut gegenüber den nie zutreffenden Wettervorhersagen freien Lauf. Also für uns hieß es dann mal wieder: „Abwarten und Daumen drücken!“
Da sich die Aussichten tatsächlich besserten, fuhren wir zu viert am Vatertagmorgen in Schwanstetten los. Wir trieben dann auch die Regenfront immer weiter vor uns her. Die schwersten Regenwolken hatten sich bereits geleert, als wir in Pertisau am Achensee ankamen. Wir sammelten dort noch unser letztes Gruppenmitglied ein und passierten die Mautstraße ins Gerntal.
Von dort folgte der ca. 2 ½-stündige Aufstieg zur Plumsjochhütte. Eine gut gelegene „Regenzwangspause“ durften wir perfekt „getimet“ in der Gernhütte absitzen. Danach ging es einen leichten Serpentinenweg nach oben, wo nochmals eine kleine Regenwolke über uns zog. Am Plumser Sattel angekommen, riss der Himmel schon etwas auf. Wir entschlossen uns, gleich noch eine Runde anzuhängen, bevor wir die Hütte anpeilen. Also stiegen wir noch zum Satteljoch auf und über einen Rundweg in ca. 1 ½ Stunden zurück.
Die Plumsjochhütte war gut besucht und der kleine Gastraum platzte aus allen Nähten. Da es draußen doch recht unangenehm war, waren die Plätze am Ofen sehr begehrt. Den Abend verbrachten wir mit einem deftigen Gulasch und Bier, Würfelspielen und guten Gesprächen. Zum Ausklang packte der Nachbartisch noch die Gitarre und die Zitter aus und es wurde Hüttenmusik vom Feinsten zelebriert.
Am nächsten Morgen weckten uns die Sonnenstrahlen. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem Kaffee in der Sonne machten wir uns auf zur Überschreitung. Trotz der vielen Besucher und bestem Wetter war unsere Tour nur sehr wenig begangen.
Der Gipfel der formschönen Montscheinspitze liegt auf 2.106 Meter. Sie ist der höchste Gipfel im Tiroler Vorkarwendel und bietet als Aussichtsberg tolle Alpenblicke. Der Name „Montscheinspitze“ kommt nicht – wie man vermuten könnte – von Mondschein. Montschein war die romantische Bezeichnung für eine kleine Bergweide.
Der Weg hinauf führte uns zunächst unschwierig über das Plumsjoch. Ab dort folgten mehrere schwierigere Passagen, die teils steil und ausgesetzt waren und teils tollen Kraxelspaß boten. Über Steinstufen und Rinnen ging es bergauf, aber auch über die Montscheinsenke wieder nach unten. Nach einer Gipfelrast stiegen wir in Richtung Schleimskar wieder ab. Auch im Abstieg war vor allem eine steile Wand an einer Schlucht ein Bergsporterlebnis. Bis zum Schleimsattel führt noch ein schöner Bergpfad durch frisch austreibende Lärchen. Die letzten Meter steuerten wir über eine Forststraße nach unten zum Startpunkt an der Mautstraße.
Nach einer genial schönen Bergtour genossen wir einen Sprung in den erfrischend kalten Achensee. Und zur Belohnung gab es noch eine Einkehr in einem der Seehotels.
Die Eckdaten in Kürze:
- Parkplatz Pletzachalm – Plumsjochhütte: ca. 5 km / ca. 580 hm
- Plumsjochhütte – Überschreitung Montscheinspitze – Parkplatz Pletzachalm: ca. 9,5 km / 600 hm
- Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und Kletterschwierigkeiten im II. Grad.
Andrea Fillinger (Tourenleiterin)