© DAV Schwabach, Ortsgruppe Schwanstetten

11.02.2023 Winterwanderung im Nürnberger Land

Wir ließen eine alte Tradition wieder aufleben und starteten unsere erste Wanderung im neuen Jahr mit zunächst unbekanntem Ziel. Einige der 60 Teilnehmer hatten es aber anhand der Einladung doch schon erraten. Zur Einstimmung auf den Schwander Faschingsumzug verteilten wir im Bus Krapfen und fuhren nach Lauf an der Pegnitz, zum Parkplatz an der Bitterbachhalle.

Die erste Gruppe machte sich auf den Weg durch einen nahe gelegenen Hutanger hinab zur Bitterbachschlucht, eine für unsere Gegend typische Rhätsandsteinschlucht mit schönen Felsformationen und Auswaschungen. Der Frost hatte tolle Eisbilder und -zapfen gezaubert. Auf halbem Weg kam uns Gruppe 2 entgegen, die einen verkürzten und weniger schwierigen Weg genommen hatte.

Nach einer kurzen gemeinsamen Strecke trennten sich unsere Wege wieder. Gruppe 1 stieg hinauf zum Ort Nuschelberg mit dem Hallerschlößchen und der bekannten Bäckerei. Wir wanderten mit der Markierung "Rot-Kreuz" weiter und kamen durch den Brunngraben zum Ort Neunhof. Dort wartete bereits Gruppe 2 und, als profunder Kenner der Gegend um Lauf, ein Historiker auf uns. Wir besichtigten zuerst das Kolerschloss, danach die beiden Welserschlösser und die Dorfkirche, die ursprünglich eine Wehrkirche war. Die Welser waren ein bedeutendes Augsburger Handelshaus mit einer eigenen Seeflotte. Neunhof lag an einer bedeutenden Handelsstraße von Forchheim nach Regensburg.

Unser Stadtführer begleitete uns weiter auf dem Weg nach Beerbach zur Kirche St. Egidien, ein wunderschönes Ensemble aus Kirche, Schule und Pfarrhaus, das außerhalb des Ortes in der Nähe der Nikolausquelle errichtet wurde. Die spätgotische Hallenkirche beherbergt mit dem Flügelaltar ein bedeutendes Werk des Dürer-Lehrherren Michael Wohlgemut, der Hochaltar in der Schwabacher Stadtkirche entstammt ebenfalls seiner Werkstatt

Gruppe 2 fuhr nun mit dem Bus nach Oedenberg ins Gasthaus "Altes Schloss", während Gruppe 1 hinauf nach Tauchersreuth wanderte. Leider war es ziemlich trüb, so daß wir die Umrisse des Hetzleser Berges und die schöne Gegend um Gräfenberg nur erahnen konnten. In Tauchersreuth besuchten wir den historischen hölzernen Wasserturm von 1907, der mittels eines hydraulischen Widders betrieben wurde. Richtung Süden konnten wir im Dunst die Silhouette Nürnbergs erkennen und erreichten nach ca. 13 km in der beginnenden Dämmerung das Gasthaus in Oedenberg.

Nach dem gemeinsamen Abendessen machten wir uns auf die Heimfahrt.

Fritz Merklein (Tourenleiter)